Cristiano Ronaldo: Der kleine Junge aus Madeira, der die Welt eroberte (2024)

Aufgewachsen ist er in einem armen Viertel in Madeiras Hauptstadt Funchal. Tränen gehörten für den weltbesten Fußballer zum Alltag. Seine Kindheit in einem hügeligen Außenbezirk, der größten Stadt der Insel, war nicht leicht. Er war das vierte (ungeplante) Kind von Dolores und Dinis. Seine Mutter arbeitete als Köchin, sein Vater war Alkoholiker und hatte als Gärtner große Mühe, die Familie zu versorgen.

Der kleine Cristiano suchte schnell Ablenkung auf dem Fußballplatz. Im Alter von sieben Jahren fing er beim Lokalclub Andorinha an zu kicken. Und da begann seine Erfolgsgeschichte.

Egal wo er hinging, seinen Fußball hatte er immer mit dabei. „Fußball war alles für ihn und wenn er nicht spielen konnte, war er schlecht drauf“, erinnerte sich Francisco Afonso, ein Grundschullehrer und Ronaldos erster Trainer in einem Gespräch mit „Goal“. Was Ronaldo schon damals ausmachte: „Er war klein, aber voller Zielstrebigkeit. Er wollte immer im Geschehen involviert sein. Er hörte nie auf zu trainieren.“

Noch vor seinem 12 Geburtstag wurde Sporting Lissabon auf ihn aufmerksam. Die Scouts waren beeindruckt vom Jungen und wollten ihn zu einem Flügelspieler ausbilden. Tatsächlich ist die Sportings Jugendakademie die Beste in Portugal und daher war seine Mutter auch einverstanden, ihren Sohn in die Obhut des Clubs zu geben. Mit nur zwölf Jahren verließ der Youngster also die Insel und zog nach Lissabon.

Es war eine harte Zeit. Ronaldo bekam häufig Heimweh, die anderen Jungs ärgerten ihn wegen seines madeirischen Akzents. Doch der kleine Ronaldo war damals schon ehrgeizig und extrem zielstrebig, wie ein alter Weggefährte Joao Marques de Freitas in einem Interview mit „Goal“ verrät: "Er hatte anfangs Probleme, aber wegen seiner einzigartigen Persönlichkeit hat er sich durchgesetzt. Er ist ein Gewinner, war furchtlos und zielstrebig."

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Ronaldos Naturell wurde von seiner Kindheit geprägt. Er ist ein Kämpfer, ein Junge von der Straße. Als seine Profi-Karriere richtig losging und er gerade dabei war der Welt zu zeigen was er drauf hat, verstarb sein Vater. José Diniz Aveiro war schwer alkoholkrank und starb 2005 im Alter von 52 Jahren an Leber- und Nierenversagen. Zu dem Zeitpunkt war Ronaldo gerade mal 20 Jahre alt, spielte aber bereits bei Manchester United, mit denen er in der Saison 2003/2004 den FA Cup gewonnen hatte. Die ganz großen Titel erlebte Ronaldos Vater allerdings nicht mehr: 2007 wurde er mit United erstmals Englischer Meister, 2008 gewann er mit den Red Devils die Champions League und wurde zum ersten Mal Weltfußballer.

Auf seinen Vater angesprochen, brach Ronaldo 2019 in einem Interview mit „Good Morning Britain“ in Tränen aus. Er bereue, dass sein Vater nicht mehr verfolgen konnte, wie er zu einem großartigen Fußballer geworden ist. "Dass ich die Nummer eins bin und er bekommt nichts davon mit. Dass er nicht sehen kann, wie ich Auszeichnungen bekomme. Meine Familie konnte es sehen, meine Mutter, meine Brüder - sogar mein ältester Sohn. Aber mein Vater hat nichts davon gesehen", so Ronaldo.

Die Familie ist sein Ein und Alles: Der Rekord-Torschütze, Weltfußballer und Ordensträger ist vierfacher Vater. Cristiano Jr. (8), die Zwillinge Eva Maria und Mateo (beide 2) und die kleine Alana Martina (2). Ronaldo hat noch drei Geschwister, zwei Schwestern und einen Bruder.
Seit 2017 ist Georgina Rodriguez, die Frau an seiner Seite. Mit der er Tochter Alana Martina hat.

Wie eng die Verbindung zu seiner Familie ist, zeigt auch ein Instagram-Post seiner älteren Schwester Katia, die übrigens als Sängerin arbeitet. Mit emotionalen Worten gratuliert sie ihrem Bruder zum Geburtstag: „Heute bist du 36 Jahre alt geworden und ich habe mich an die Zeiten erinnert, in denen wir alle zusammen waren, die Verbindung, die hält. Die Liebe, die auf Tränen von Kämpfen aufgebaut war, die nur wir kennen.“

Heute gegen Deutschland wird Ronaldo der Welt wieder beweisen wollen, dass er der Beste ist - wie auch schon als kleiner Junge. (fgo)